Anlässlich des 85. Jahrestages der Reichsprogromnacht gedenkten in ganz Hannover politische Organisationen, Vereine und Engagierte den Opfern des Nationalsozialismus und putzen traditionell Stolpersteine in der Stadt.

In Oberricklingen finden sich die Stolpersteine für Fritz Treu und Ilse Treu geb. Rohrer, die dort wohnten. Sie beide waren Linkssozialisten und befanden sich im Widerstand gegen das Nazi-Regime. Beide konnten die Zeit überleben, doch Fritz Treu wurde am 20. Februar 1945, nicht einmal drei Monate vor Kriegsende, in das Ghetto von Theresienstadt deportiert. Am 08. Mai befreite die Rote Armee das Ghetto.

Anlass zum Stolpersteinputzen gab der 85. Jahrestag der Novemberprogrome. In der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 zogen Schlägertrupps der Nazis durch die Straßen, plünderten und zerstörten jüdische Geschäfte, setzten Synagogen und jüdische Gemeindehäuser in Brand und schlugen, misshandelten und mordeten Tausende von Jüdinnen und Juden im Deutschen Reich. In dieser Nacht zeigte der Nationalsozialismus und das NAZI-Regime das offene Gesicht: alle bekamen es mit.

Diese Erinnerungen müssen wach gehalten werden, am Leben gehalten werden. In Zeiten eines wiederkehrenden Rechtsradikalismus und einer breiten Strömung hin zum Rechtsradikalismus dürfen wir die opfer dieses Systems nicht vergessen. Im Stillen und im Lauten gedenken wir ihnen!