Gegendemo zur AfD-Veranstaltung: Ricklingen setzt Zeichen für Bunt statt Braun
Am Freitag versammelten sich mehr als 300 Menschen vor dem Stadtteilzentrum Ricklingen. Das Bündnis bunt statt braun, dem die SPD Region Hannover angehört, rief zu einer Kundgebung auf, um die parallel laufende Veranstaltung der AfD "nicht unkommentiert" stehen zu lassen. Diese hatte unter anderen den Europaabgeordneten Maximilian Krah eingeladen, der jüngst noch Verbrechen der SS relativierte und im Wahlkampf von seiner eigenen Partei ein Auftrittsverbot ausgesprochen bekam. Selbst das französische Rassemblement National distanzierte sich vom Rechtspopulisten, Mitglied der ESN-Fraktion im Europäischen Parlament durfte er nicht werden.
Parteien, Vereine und Verbände vereint
Im Bündnis bunt statt braun engagieren sich neben politischen Parteien vor allem die Gewerkschaften, Vereine und Verbände. Darunter fallen zum Beispiel die AWO, die DGB-Gewerkschaften, Omas gegen Rechts oder der SoVD. Gemeinsam stehen sie für ein solidarisches Miteinander, eine starke Zivilgesellschaft und eine vielfältige Stadt. Angesichts der spürbaren Zunahme von Hass und Gewalt setzen sie sich ein für gesellschaftlichen Zusammenhalt und das friedliche, demokratische Miteinander aller Menschen in Hannover und darüber hinaus.
Die Kundgebung startete um 15:00 Uhr auf dem Wendeplatz in der Wilksheide. Nicht nur Bürgerinnen und Bürger aus Ricklingen, auch von außerhalb, kamen zusammen, um ein friedliches Zeichen gegen Rechtsextremismus zu geben. Der Stadtbezirk Ricklingen lebt von einer guten Vereinsstruktur und einem Miteinander - zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und zwischen den politischen Parteien. Das Stadtteilzentrum Ricklingen steht dabei für die vielfältige Kultur Hannovers für Teilhabe aller Menschen an einem offenen, toleranten und lebendigen Miteinander. Dass die AfD hier eine Veranstaltung für Hass und Hetze ausübt, ist ein Dorn im Auge eines jeden Demokraten.

Mein Dank gilt dem Bündnis bunt statt braun für die Organisation, der Polizei für ihren Einsatz und allen, die in Ricklingen friedlich für Demokratie und gegen Faschismus Flagge gezeigt haben.
Leider musste die Kundgebung frühzeitig aufgelöst werden, da sich nicht alle Teilnehmenden wiederholt an die Auflagen gehalten haben. Die deutliche Mehrheit stand friedlich für demokratische Werte ein. Besonders bedauerlich sind Berichte über Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten. "Solche Taten haben keinen Platz in unserem Protest und werden entschieden verurteilt", entgegnet der Vorsitzende des Ortsvereins Roman Flockemann.
Wir bleiben wachsam!
Ob in den Sportverbänden, Kulturvereinen, Schulen oder Gewerkschaften. Die demokratischen Kräfte müssen trotz der inhaltlichen Differenzen in einer Sache vereint bleiben - dem Schutz der demokratischen Werte. In einer Demokratie müssen alle Meschen mit gleichem Wert, gleichem Respekt und gleichen Rechten behandelt werden. Geraten diese Prinzipien aus den Fugen, so steht die Demokratie insgesamt in Gefahr da. So werden auch die Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Pflicht aufgerufen, sich für die demokratischen Werte einzustehen und rechtsextremistischen Aussagen Einhalt zu gebieten. Dann können wir ein friedliches Miteinander bewahren.